P. Prof. Dr. Christoph Becker SDS
Gründer des Missionsärztlichen Instituts Würzburg
Christoph Edmund Becker kam am 22. Oktober 1875 in Elsoff
bei Frankfurt/M. zur Welt. Schon als Vierzehnjähriger schloß er
sich der Gesellschaft des
Göttlichen Heilands (Salvatorianer) an. In Rom studierte
er Philosophie und Theologie und wirkte nach seiner Priesterweihe am 17. April
1898 als Erzieher, Dozent und Oberer.
Am 9. Januar 1906 bekam P. Becker die Ernennung zum Apostolischen
Präfekten der Salvatorianermission in Assam/Indien. Er war nun verantwortlich
für die seelsorgerischen und organisatorischen Aufgaben in diesem Missionsgebiet.
Der Erste Weltkrieg setzte seinem Wirken ein Ende. 1915 erfolgte die Internierung
durch die Engländer, ein Jahr später die Rückkehr
nach Deutschland. Die letzten beiden Kriegsjahre erlebte er als Feldgeistlicher
an der Westfront.
Einen erneuten Missionseinsatz nach Kriegsende ließ sein Gesundheitszustand nicht zu. Deshalb versuchte er von daheim aus, missionarische Arbeit zu leisten und zu fördern. In vielen Schriften und Vorträgen setzte sich P. Becker mit Fragen der Mission auseinander. Besonders die ärztliche Fürsorge lag ihm dabei am Herzen, "weil Christus als Arzt und Heiland der Welt gekommen ist". Sein Ziel war die Gründung eines Instituts zur Ausbildung medizinischer Fachkräfte für den Missionseinsatz. Unter vielen Schwierigkeiten konnte er das Missionsärztliche Institut am 3. Dezember 1922 in Würzburg ins Leben rufen.
Angesichts seiner angegriffenen Gesundheit schied P.Becker auf eigenen Wunsch nach einem halben Jahr aus der kräftezehrenden Position des Institutsdirektors aus. Statt dessen bereitete er sich nun für einen Einsatz in der Chinamission vor.
Doch schon nach wenigen Monaten wurde er gebeten, erneut die Leitung des Instituts zu übernehmen. Trotz gesundheitlicher Probleme sagte P. Becker zu und blieb dem Institut bis zu seinem Tod am 30. März 1937 als Direktor treu. Über vierzig medizinische Fachkräfte wurden bis dahin ausgesandt.
Das 1928 auf dem Mönchberg in Würzburg bezogenen
große Wohnheim beschlagnahmte die Wehrmacht während des Zweiten
Weltkrieges und belegte es mit einem Lazarett. Der Institutsbetrieb ruhte
in dieser Zeit. Nach dem Krieg diente das unzerstörte Gebäude dem
ausgebombten Juliusspital sieben Jahre als Ausweichkrankenhaus.
Mit Auszug des Juliusspitals gründete das Missionsärztliche
Institut 1952 eine eigene Missionsärztliche Klinik. Während die
Klinik heute ein Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung mit überregional
bedeutenderTropenabteilung ist, versteht sich das Institut als eine katholische
Fachstelle für internationale Gesundheit.
Es sieht seine Hauptaufgaben in der Beratung und Begleitung
von kirchlichen und anderen Gesundheitseinrichtungen in Entwicklungsländern
im Sinne der Option für die Armen...der Weiterbildung und Förderung
von Fachkräften für diese Dienste...
der fachlichen Beratung von Hilfswerken in Gesundheitsfragen...dem
Eintreten in der Öffentlichkeit für die Anliegen der Menschen in
Ländern des Südens...
der Trägerschaftund in Mitgestaltung der Missionsärztlichen
Klinik GmbH in Würzburg als christlichem Krankenhaus und als Ausbildungsstätte.
Missionsärztliches
Institut Salvatorstr.7
97074Würzburg