Michael Adalbero Fleischer
Jugendzeit-Ausbildung-und dann?


Michael Fleischer 1877

Michael Fleischer 1877

Heimatstadt von Bischof Fleischer Dettelbach am Main.
 

Dettelbach am  Main










 

Michael Fleischer wurde am 4. Januar 1874 in Dettelbach am Main, das damals etwa 1500 Einwohner zählte, als zweitältester Sohn des Adam Fleischer und seiner Ehefrau Lukretia, geborene Wöfling, geboren. Insgesamt schenkte Familie Fleischer neun Kindern das Leben, wovon drei schon in frühester Kindheit starben. Vater Fleischer war ein tüchtiger Bäckermeister, und die Mutter eine stille, fleißige Frau, die ganz in der Sorge um ihre Familie und ihrer Kinder aufging. Unter Opfern ermöglichten die Eltern ihren vier Buben das Studium und schenkten der Kirche vier Priester .
Einer starb als Franziskaner in Nürnberg, einer als Pfarrer in Greußenheim.
Der jüngste Bruder Josef starb hochbetagt als freiresignierter Pfarrer in Würzburg. Der vierte, Michael, wurde der spätere Missionsbischof Pater Adalbero aus der Kongregation der Missionare von Mariannhill. Die zwei Töchter, Lukretia und Amalie, führten ihren Brüdern im Weltpriesterstand den Haushalt.

Zunächst besuchte Michael Fleischer in Dettelbach die Volksschule. Er war sehr aufgeweckt, und die Lehrer machten die Eltern auf die Begabung ihres Sohnes aufmerksam. Diese hielten darauf Rücksprache beim Pfarrer, der Michael ans Kilianeum nach Würzburg empfahl, wo er Aufnahme fand.
Im Kilianeum wurde er unter Leitung des späteren Professors Dr. Zahn erzogen. Mit den anderen Buben des Kilaneums besuchte Michael das Neue Gymnasium in Würzburg, wo er 1895 sein Abitur machte, das er durchweg mit sehr gut bestand.


 
Würzburg am Main

Würzburg am Main

Rimpar in Unterfranken

Rimpar bei Würzburg

Nach dem Abitur entschied er sich für das Studium der Theologie und trat in das 
Priesterseminar in Würzburg ein. Vom Seminar aus war es den Studenten erlaubt, sich einer Studentenverbindung anzuschließen Michael entschied sich für die Markomannia, der er sein Leben lang die Treue bewahrte. Die Studienjahre an der Universität in Würzburg gingen schnell vorüber. 1898 empfing der junge Alumne die Subdiakonatsweihe und im gleichen Jahr die Diakonatsweihe. Ein Jahr später 1899 weihte Bischof Ferdinand von Schlör den Diakon Fleischer zum Priester. Der Neupriester feierte bald darauf in seinem Heimatort Dettelbach sein Primizopfer, und erhielt eine Stelle als Seelsorgspriester.
 
 

Michael Fleischer als Student 1893

Michael Fleischer 1893

Familie Fleischer in Dettelbach 1899
 

Familie Fleischer 
in Dettelbach 
1899

Die erste Stelle, die der Bischof dem Kaplan Fleischer nach einer kurzen Aushilfe in Estenfeld zugedacht hatte, war das Arbeiterdorf Rimpar, das 1899 etwa 2200 Einwohner zählte. Die Leute in Rimpar waren arm. Seine Aufgabe in Rimpar neben dem Gottesdienst bestand darin, die Ministranten zu führen, den Buben den Religionsunterricht zu erteilen und den Arbeiterverein zu leiten. Armen, kranken, alten Leuten und Kindern war er besonders zugetan, wie sich noch heute Leute in Rimpar erinnern können.

Nachdem der damalige Pfarrer Zorn 1901 in Rimpar gestorben war, wurde Michael Fleischer Pfarrverweser und hat wahrscheinlich seinen Nachfolger Pfarrer Hettiger eingeführt. Zu dieser Zeit trug sich Kaplan Fleischer mit dem Gedanken, Ordensmann zu werden und zwar Salvatorianer.

Nach drei Jahren jedoch berief der Bischof den jungen Kaplan 1901 an das Juliusspital nach Würzburg. Er war wohl dazu bestimmt worden, weiter zu studieren und den Doktorgrad der Philosophie zu erwerben.

Am Juliusspital arbeitete er zusammen mit dem späteren Subregens des Würzburger Priesterseminars und Domkapitular Dr. Vitus Brander, der damals ebenfalls Kaplan am Juliusspital war. Dr. Brander und Dr. Bundschuh, der Chefarzt des Juliusspitals, wurden gute Freunde von Kaplan Fleischer, und bis zum Ende seines Lebens stand Fleischer mit ihnen in regem, geistigem Briefwechsel.

Im Juliusspital widmete sich der junge Priester mit Eifer und Sorge den Kranken, Kindern und Pfründnern des Spitals. Im Urlaub machte er große Reisen. Diese führten ihn nach Lourdes, Palästina, Ägypten, Griechenland, Italien, Schweden und nach England.

Als er von seiner letzten Reise nach England zurückkam, fand er im Juliusspital in einem Papierkorb einen Mariannhiller Missionskalender und eine Nummer der Missionszeitschrift Vergißmeinnicht. Sein Wunsch, Ordensmann zu werden, der in Rimpar schon in ihm wachgeworden war, ließ ihn nun nicht mehr los. Die zwei Schriften aus der Mariannhiller Mission begeisterten ihn so sehr , dass er sich entschloss, bei den Trappisten von MariannhilI in Südafrika einzutreten, um Ordens- und Missionsleben miteinander zu verbinden. Zunächst wird er sich wohl an die Niederlassung der Mariannhiller Missionstrappisten in Würzburg auf der Reibelgasse gewandt haben. Dort war Pater Notker VorspeI und Bruder Felizian Löhr mit noch zwei oder drei Brüdern um für das Missionskloster in Afrika Wohltäter und Nachwuchs zu gewinnen. Pater Notker VorspeI wird Kaplan Fleischers Gesuch nach Afrika geleitet haben, denn die Zulassung zum Noviziat musste Abt Gerard Wolpert geben, der in Mariannhill als Propst amtierte.


 
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