In Mariannhill angekommen, wurden die neuen Postulanten zunächst aufgenommen wie Gäste. Später schreibt Bischof Fleischer über diesen Augenblick: "Es ist mir noch wohl in der Erinnerung, wie ich als angehender Trappist im Klosterhof MariannhilIs stillestand und einen Blick gen Himmel tat nach der Richtung, wo ich das Meer wusste, von wo ich gekommen. Da fiel mir mit einem Male ein, was ich alles aufgegeben in der schönen Welt, die teure Heimat, die herrliche Natur, wie ich sie auf so manchen Ferienreisen geschaut, die lieben Angehörigen und Freunde. . . " Michael Fleischer aber war fest davon überzeugt, Gottes Stimme gefolgt zu sein, und wollte Gott in den Afrikanern dienen. Zuerst nahm sich P. Prior Isembard Leyendecker der Postulanten an. Er zeigte ihnen das Gehöft eines Eingeborenen (Kraal), die Stallungen, Werkstätten und alle Gebäulichkeiten Mariannhills. Michael war tief beeindruckt von dem großen Werk der Trappisten von Mariannhill und der Missionsschwestern vom kostenbaren Blut. Am 8. Dezember 1908 wurde Michael Fleischer mit dem weißen Trappistenhabit eingekleidet und erhielt den Namen Frater Adalbero. Mit ihm eingekleidet wurden die Fratres Willibrord Binder, Burkard Helmstätter, Reginald Weinmann, der spätere 3. Generalsuperior der Mariannhiller Missionskongregation, und die Fratres Sauter, Ruthig und Schmitt. Mit der Einkleidung begann das Noviziat und eine strenge Lebensweise. Ab 2.15 Uhr wurde nachts das marianische Offzium gebetet. Darauf folgte eine halbstündige Betrachtung. Von 3.00 Uhr bis 4.00 Uhr beteten die Mönche gemeinsam das Tagesbrevier. Anschließend feierte Frater Adalbero gewöhnlich täglich um 4.00 Uhr die hl. Messe für die verstorbenen Wohltäter der Mariannhiller Mission. Darauf gingen die Mönche in den Kapitelsaal, wo eine Lesung aus der Hl. Schrift, bisweilen auch ein Vortrag, folgte. Stillschweigend zogen sie dann in die Schlafsäle, räumten auf, machten ihre Betten und nahmen ein karges Frühstück ein. 6.15 Uhr folgte an Werktagen die Konventmesse mit kurzem Breviergebet. Danach ging jeder, den Habit aufgeschürzt, um 7.30 Uhr an die Arbeit, die um 9.30 Uhr beendet wurde. Nach Studiumszeit und einer Lesung beteten die Mönche um 11.30 Uhr gemeinsam mit den Novizen Brevier. Auf das Mittagessen, das anschließend eingenommen wurde, war für die Novizen von 13.30 Uhr bis 14.30 Uhr im Haus Arbeit angesetzt. Darauf folgte bis zum Vespergebet und zur Betrachtung um 16.30 Uhr Studierzeit und Freizeit. Für den Rest des Tages blieb noch um 17.00 Uhr Abendessen, 18.00 Uhr geistliche Lesung, Abendgebet in der Kirche und 19.00 Uhr Bettruhe. Diese neue Ordnung war für Frater Adalbero zuerst recht ungewohnt. Oft konnte er sich nur mit Mühe des Schlafes erwehren, wenn er morgens um 2.00 Uhr aufstehen und in den Chorstühlen stehend oder sitzend die Psalmen singen musste. Ungewohnt war auch das ständige Schweigen, der Verzicht auf Unterhaltung, die schwere körperliche Arbeit, in der Waschküche seine eigene Wäsche zu waschen, Unkraut zu jäten, beim Straßenbau zu helfen und dergleichen mehr. Dazu kam die einfache Kost, die wohl nahrhaft war, und hauptsächlich aus Erbsen, Bohnen, Linsengerichten, Früchten und Brot bestand. Fleischgerichte gab es damals in der Mariannhiller Küche noch nicht. Auch das Klima machte Frater Adalbero zu schaffen, aber er hielt durch. Am 26. Dezember 1909 legte Frater Adalbero seine erste Profess ab und mit ihm noch acht Novizen. Anstelle des weißen Skapuliers erhielt er nun ein schwarzes, und anstatt des Stoffgürtels einen harten Ledergütel als äußeres Zeichen. Während seiner Noviziatszeit war auf der
Missionsstation Emmaus am 24.
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