Es sollte aber ganz anders kommen.
Das ordentliche Generalkapitel der Mariannhiller stand bevor, und Papst
Benedikt XV. hatte eine kanonische Visitation Mariannhills angeordnet,
denn in Mariannhill war der Werdegang vom Mönchsorden zur Missionskongregation
noch nicht überwunden. Als Visitatoren hatte der Hl. Vater Monsignore
Ildefons Lanslots aus dem Benediktinerorden und den Jesuitenpater Eduard
Schröder bestellt.
Auch Pater Adalbero wurde, wie alle anderen Mariannhiller Patres, 1920 als Kapitular nach Mariannhill gerufen. Am 4. März begann das Generalkapitel, und am 8. März wurde der Rhodesienmissionar Pater Adalbero Fleischer zum 1. Generalsuperior der jungen Mariannhiller Missionsgemeinschaft gewählt. Anfangs hatte Pater Adalbero Bedenken, das Amt des Generalsuperiors anzunehmen. Die Visitatoren, die die Wahl wohl beeinflusst hatten, weil sie einen Mann zwischen der beschaulichen und missionarischen Richtung wollten, hielten ihm entgegen, es sei der Wille Gottes, dass er die Wahl annehme, und so willigte er ein. Auf dem Generalkapitel wurde auch beschlossen, dass die Mariannhiller anstatt des weißen Trappistenhabits eine schwarze Soutane mit rotem Zingulum tragen sollten. Das Chorgebet verstummte nun völlig im Kloster Mariannhill. Das Generalkapitel schloss am 17. März. Die Visitation Mariannhills aber dauerte weiter an, und Pater Fleischer ersuchte die Propagandakongregation, die Visitation Mariannhills auch auf die Niederlassungen der Kongregation in Europa auszudehnen. Dies geschah teilweise. Am 28. Juni 1920 unterstellte dann ein Dekret der Propaganda die Missionare von Mariannhill der Propagandakongregation in Rom, weil die Mariannhiller sich ausschließlich dem Missionswerk widmen sollten. Bislang unterstanden sie der Religiosenkongregation. Die Visitation hatte ferner die Errichtung des Apostolischen Vikariates Mariannhill zur Folge, ein Gebiet, das die heutigen Diözesen Mariannhill, Umzinkulu, Kokstadt und Umtata umfasst. Zum Apostolischen Vikar ernannte der Hl. Stuhl am 13.März 1922 den Generalsuperior Mariannhills, Pater Fleischers. Als am 13. Mai die Nachricht der Ernennung in Mariannhill bekannt wurde, war der Bischofskandidat abwesend auf Missionsstationen. Am 30. Juni teilte Rom Pater Adalbero mit, infolge der Ernennung zum Apostolischen Vikar sei sein Amt als Generalsuperior erledigt. Auch seine vier Räte verloren damit ihre Sitze. Rom machte aber eine Ausnahme. Die Räte wurden im Amt bestätigt und ermächtigt, unter dem Vorsitz von Pater Fleischer einen neuen Generalsuperior zu wählen. Dieser sollte die Kongregation von Mariannhill vier Jahre leiten bis zum nächsten Generalkapitel 1926. Die Generalräte aber verlangten von Rom eine weitere Ausnahme. Ihrer Meinung nach sollte Pater Adalbero beide Ämter in sich vereinigen, weil der Friede leichter erhalten bliebe, wenn nur ein Oberer da sei. Rom entsprach diesem Wunsch, und Pater Adalbero leitete daraufhin vier Jahre als Generalsuperior und Bischof die Kongregation und das Missionswerk von Mariannhill. Auf dem Generalkapitel 1926 wurde Pater Hermann Arndt sein Nachfolger als Generalsuperior. Als Pater Fleischer das Amt des Apostolischen
Vikars übertragen bekam,
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