Die Missionsärztliche Klinik in Würzburg

DIE MISSIONSÄRZTLICHE KLINIK

in Würzburg


Die Wurzel der Missionsärztlichen Klinik

Missionsärztliche Arbeit und Pflege und Sorge für die Kranken kennt jeder Christ. Die Orden und Kongregationen der Kirche haben diese Tätigkeit Jahrhunderte stark mitgetragen und geprägt. Bis zum II. Vatikanischen Konzil war es in der katholischen Mission fast fremd, Laienkräfte in den kirchlichen Dienst zu stellen.
Das Missionsärztliche Institut in Würzburg aber wurde nach dem Willen seines Gründers P. Christoph Edmund Becker SDS unter Mitwirkung von Ordensleuten bereits am 3. Dezember 1922 als Laieninstitut gegründet.

 

Beginn im Haus an der Gerbrunner Str. in Würzburg

Es war zunächst beheimatet an der Gerbrunner Straße in Würzburg.

Das "Vater-Mutter-Haus" der Missionsärztlichen Klinik

Am 18. Juni 1925 wurde neben der Stadtgärtnerei in Würzburg eine Fläche von 9000 qm für 4 Mark pro qm von der Stadt gekauft. Als Architekt für den Bau des Institutsgebäudes wurde Herr Albert Bosslet bestellt.
Durch mühsame und unermüdliche Reisen bei allen höchsten Regierungsstellen in Berlin und München und kirchlichen Instanzen sowie persönlichen Freunden brachte P. Becker langsam das Baukapital für das neue Institut, den ältesten Bauabschnitt der heutigen Klinik, zusammen.

Das Missionsärztliche Institut 1927 / 1928

Das Missionsärztliche Institut gebaut 1927/1928 als
Studentenwohnheim für angehende MISSIONSMEDIZINER.
Im rechten Obergeschoss des Gebäudes ist heute der Sitz des Institutes.


Es gelang sogar in Berlin die Genehmigung für eine staatliche Lotterie zu erlangen, die ein voller Erfolg wurde. Am 14. November 1927 erfolgte der erste Spatenstich und bereits am 25. Mai 1928 konnte nach erstaunlich kurzer Bauzeit das Richtfest gefeiert werden.
Am 3. Dezember 1928, dem sechsten Jahrestag der Gründung des Missionsärztlichen Institutes, wurde das neue Haus eingeweiht.
P. Becker bat Bischof Matthias Ehrenfried von Würzburg, die Kapelle des Institutes auf den Titel
SALVATOR MUNDI (Heiland der Welt) zu weihen. Deshalb hat dann der Oberbürgermeister von Würzburg, Dr. Löffler, die Straße vor dem Institut SALVATOR - Straße benannt.

Die spirituelle Ausrichtung des Institutes beruht auf dem Sendungsauftrag Christi:
"Gehet hin, heilet die Kranken, die dort sind und verkündet: Die Gottesherrschaft ist angebrochen."

Für den Indienmissionar P. Becker war der heilige Johannes der Täufer das Vorbild des Laienapostels, der nichts anderes als "Wegbereiter, Herold und Vorläufer des Herrn" sein sollte.
P. Becker hat sich in einer Weise mit dem Missionsärztlichen Institut und dessen Geschichte und Entwicklung identifiziert, wie es wohl nur Gründer tun können.

Der Geist des Gründers aber lebt weiter!

Das Werden der Missionsärztlichen Klinik

Der Kriegsausbruch im September 1939 brachte die stetig wachsende Entwicklung des Instituts zum Stillstand. Das Institutsgebäude wurde von der Militärverwaltung als Lazarett beansprucht und diente ab 1943 als Kaserne für die 1. Kompanie der Sanitäts - Offiziers - Ergänzungsabteilung.
Obwohl es bei dem schweren Angriff auf Würzburg am 16. März 1945, bei dem über 80% der Stadt zerstört wurden, fast ganz verschont blieb, muss der Zustand des Hauses durch die Folgen von Artilleriebeschuss und Abnützung in den letzten Tagen des Krieges ziemlich trostlos gewesen sein.
Das Bischöfliche Ordinariat gab bei der Besichtigung des Hauses die Absicht auf, dort zusammen mit dem Bischof einzuziehen, da die Wiederherstellung zu lange dauern würde.
Bereits im Mai wurde das Institutsgebäude notdürftig hergerichtet und bald danach von der amerikanischen Militärregierung beschlagnahmt.
Das Gebäude wurde dem völlig ausgebombtem Juliusspital als Ersatzgebäude für die chirurgische Abteilung übergeben. Am 12. Juli 1945 konnte diese Abteilung eröffnet werden. In die Räume der früheren Kegelbahn des Studentenheimes des Missionsärztlichen Institutes wurden die Operationssäle verlegt. Röntgenräume wurden eingerichtet, und 140 Krankenbetten aufgestellt. Dazu kamen noch 50 Personalbetten.
Chefarzt dieser Chirurgischen Abteilung wurde Medizinalrat Dr. Bundschuh, der selbst von den Gründungsjahren an ein Gönner und Förderer des missionsärztlichen Gedankens und Werkes war.
1952 stellte das Juliusspital den Betrieb ein.


Ab 14. Juli 1952
eigene

MISSIONSÄRZTLICHE KLINIK

WÜRZBURG

Die Missionsärztliche Klinik ab 1952


Ärzte, die in die Missionsarbeit des Institutes wollten, konnten nun ein Jahr in der seit Montag 14. Juli 1952 NEU ERÖFFNETEN und nunmehr eigenen Klinik des Missionsärztlichen Institutes beschäftigt werden, um einander kennenzulernen. Die Klinik erwies sich bald als zu klein und unwirtschaftlich. So wurde mit der Errichtung eines Erweiterungsbaues und einer neuen größeren Kapelle begonnen. Am 1. Juli 1961 konnte dieser sich gut an das alte Institutsgebäude anschließende Bau eingeweiht werden. Bereits ein Jahr später wurde die Gynäkologische Abteilung vollendet.
Nach dem Ausbau hatte die Klinik vier Abteilungen, die von den Chefärzten Dr. Dr. Wegener (Innere Abteilung), Dr. Ott (Chirurgie), Dr. Gumbrecht (Urologie) und Priv. Doz. Dr. Rummel (Gynäkologie) geleitet wurden.
Direktor P. Eugen Prucker OSA gründete die GEMEINSCHAFT DER MISSIONSHELFERINNEN .
Die Statuten dieser Gemeinschaft traten am 18. Dezember 1953 in Kraft. Die Gemeinschaft der Missionshelferinnen hat sich um die Missionsärztliche Klinik und durch ihre Tätigkeit in der Missionsärztlichen Klinik große Verdienste erworben. Die Klinik hat allen Grund zu danken.

DIE KLINIK ERLEBTE WEITERE - UND ERLEBT AUCH  JETZT - UND IN DEN KOMMENDEN JAHREN NOCH WICHTIGE BAUMASSNAHMEN!


Wegbegleiter der Missionsärztlichen Klinik

Segnende Hand von Fritz König
Missio Klinik Würzburg: Akademisches Lehrkrankenhasu

P. Direktor Urban Rapp OSB, der letzte geistliche Direktor der Missionsärztlichen Klinik und des Missionsärztlichen Institutes darf mit Recht Wegbegleiter der Missionsärztlichen Klinik genannt werden.

P. Dr. Prof. Urban Rapp OSB



"Mit Weitblick formte P. Urban bis 1993 in 29 Jahren als Direktor die Klinik als modernes Hospital mit akademischem Auftrag. Lust am Gestalten und seine Fähigkeit, Personen zu gewinnen, die christlichen Krankendienst und fachliches Können verbinden, prägten unsere Klinik, deren Ansehen weit über Würzburg hinaus mit seinem Namen verbunden ist. (...) Die Klinik selbst steht durch die Gesundheitsreform vor einer ungeahnten Herausforderung. Wir bestehen sie nur, wenn wir Mitarbeiter alle motiviert bleiben, im christlichen Auftrag, täglich neu "ein gesundes Haus" für Kranke zu gestalten.

Teamgeist, modernes Management und fachliches Engagement sind die notwendigen Voraussetzungen.
 (...) Zuerst nach dem Menschen zu fragen wird uns dabei helfen! " (Prof. Dr. med. Klaus Fleischer)
 

Die Missionsärztliche Klinik heute

Seit 2. Februar 1994 ist die Missionsärztliche Klinik eine gGmbH. Dies wurde notwendig, um die Herausforderung des neuen Gesundheitsstrukturgesetzes meistern zu können. Das Missionsärztliche Institut aber kann sich nun wieder ganz nach dem Willen seines Gründers mühen um WEGE DES GANZHEITLICHEN HEILENS IN DER EINEN WELT.
Das Missionsärztliche Institut arbeitet in diesem Sinne  mit der Klinik zusammen.



Missionsärztliche Klinik in Würzburg


Kleine Geschichte der Missionsärztlichen Klinik gGmbH
Salvatorstr. 7, 97074 Würzburg
zusammengestellt aus
Archivunterlagen des Missionsärztlichen Institutes
von P. Barnabas Stephan
 

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