Familie Georg Kranenberg aus Herne Sodingen


Giesenberg Straße 4

(ehemals Fam. "Drenhaus genannt Kranenberg")

bekannt als Haus Kranenberg im Gysenberg





Ein Zeitungsartikel des Herner Anzeigers vom 27.04.1935 berichtet über:

"Hernes Veranlagung zur Türkensteuer 1542".

Danach ist "Weßell Kranenberg " mit 2 g (Goldgulden - damals viel Geld) vermerkt und

mit dem Zusatz "1675 ist Kranenberg unter Holthausen erwähnt"




Georg Drenhaus, genannt Kranenberg in Herne Sodingen.

Es gibt leider kein Foto von Herrn
Georg Drenhaus, genannt Kranenberg


Georg Drenhaus, genannt Kranenberg.


Herr Georg Drenhaus,
genannt Kranenberg,
geboren am 13. 04. 1844
zu Giesenberg-Sodingen,
verheiratet mit Elisabeth Kranenberg; geborene Wittenberg,
verstarb am 28. 11. 1907 zu Herne
im Herner Krankenhaus.



Elisabeth Kranenberg in Herne Sodingen Gysenberg.

Frau Elisabeth Kranenberg
Foto 1926

Elisabeth Drenhaus, genannt Kranenberg.


Ehefrau von Georg Drenhaus, genannt Kranenberg, Elisabeth Kranenberg; geborene Wittenberg; geboren am 05. 07. 1861 in Sodingen; Kreis Dortmund;
Provinz Westfalen;
Staatsangehörigkeit: Preußen.

Wohnsitz: Sodingen, Gysenberg 4



Abschrift aus dem
Hausstandsbuch

des
Landwirths Georg Heinrich Drenhaus
genannt Kranenberg zu Giesenberg-Sodingen


Heiraths - Bescheinigung
Es wird hierdurch amtlich bescheinigt, daß am 25ten November 1884 (Urkunde No. 140) der gesetzliche Abschluß der Ehe zwischen
dem
Landwirth Georg Heinrich Drenhaus genannt Kranenberg, geboren zu Giesenberg-Sodingen am 4ten April 1844, katholischer Religion, Sohn des Landwirthes Theodor Drenhaus genannt Kranenberg und der Elisabeth, geb. Leiterholt, ersterer verstorben, letztere wohnhaft zu Giesenberg-Sodingen,
und
der geschäftslosen Catharina Elisabeth Wittenberg, geboren zu Giesenberg-Sodingen am 15ten Juli 1861, katholischer Religion, Tochter des Schusters Joseph Wittenberg und der Lisette, geb. Krämer, ersterer verstorben und letztere wohnhaft zu Giesenberg-Sodingen, hier erfolgt ist.

Castrop, den 25ten November 1884
Der Standesbeamte

In Vertretung
Unterschrift



Weitere Eintragung:

Am 31. Juli 1940 starb zu Herne die Landwirtin Wittwe Katharina Elisabeth Kranenberg geborene Wittenberg, Kath., 79 Jahre alt. Sterbebuch No. 712

Herne, den 1. August 1940
Der Standesbeamte

I.V.
Unterschrift



Kinder der Familie Georg Heinrich Kranenberg

Vornamen
Geburtstag
Gestorben
Heinrich Georg Kranenberg
16. 07. 1885 V. 1 1/2 Uhr 28. 07. 1885
Wilhelm Kranenberg 16. 07. 1885 V. 2 1/2 Uhr 16. 07. 1885 V. 9 1/2 Uhr
Elisabeth Kranenberg (verehel. Lindenbaum) 21. 05. 1886
?
Agnete Kranenberg 17. 12. 1887
10. 07. 1892
Fritz Kranenberg 13. 12. 1889
05. 07. 1915
Maria Hedwig Kranenberg 31. 03. 1891
28. 03. 1931
Max Moritz Kranenberg 05. 09. 1893
?
Heinrich Joseph  Kranenberg 10. 09. 1895
?
Anna Ottilie Kranenberg 30. 07. 1897
24. 10. 1977
Josephine Kranenberg (verehel. Deiters)
11. 09. 1898
27. 02.1996
Johanna Kranenberg 09. 07. 1900
09. 06. 1933
Paul Kranenberg 12. 04. 1902
13. 01. 1903
Anna Paula Kranenberg 12. 04. 1902
05. 04 1903
Karoline Agnes Kranenberg
27. 11. 1904
20. 04. 1980


Fritz Kranenberg , geboren am 13. 12. 1889 zu Gysenberg. Seit Januar 1915 kämpfte er in Galizien, bis ihn am 05. 07. 1915 bei einem Sturmangriff auf das Dorf Idalin eine Kugel tödlich traf. Fritz Kranenberg, Ersatz-Reservist im Res.-Infanterie-Regt. 219, 8. Komp. starb im Alter von 26 Jahren auf dem westlichen Kriegsschauplatz.
Er war die Hoffnung seiner Mutter, denn er sollte den Hof Kranenberg übernehmen und führen.




Interessant ist vielleicht die Urkunde vom 11. 05. 1852, wonach der Rentmeister Galland namens des Grafen Westerholt gegenüber Theodor Wilhelm Drenhaus genannt Kranenberg auf die "gutsherrlichen Rechte" bei Zahlung einer Ablösung von 340 Thalern verzichtet. Zuvor bestand als Verpflichtung jährlich die Lieferung von 1 Schwein und 6 Hühnern, der Zahlung eines "Wiesengeldes" von 13 Groschen und 10 Pfg, sowie einem wöchentlichen Handdienst auf eigene Kost.



Eine Zeichnung des Zimmermanns Bönnemann beinhaltet einen Wohnungsanbau für den Kötter Drenhaus genannt Kranenberg zu Giesenberg, sie trägt zwar kein Fertigungsdatum, hat aber auf der Rückseite die Genehmigung des Amtes Castrop vom 10. 04. 1867 nebst Auflagen.

Aus der Zeichnung kann man darauf schließen, dass der uns allen bekannte Fachwerkteil erst zu der Zeit gebaut worden ist, während zuvor nur der im 2. Weltkrieg zerstörte Trakt mit den Stallungen und einer Deele bestand.

Es muss wohl zu der Zeit ein Wohnen nur auf dem Speicher oder aber in dem kleinen Häuschen möglich gewesen sein.




Es liegt auch die "1. Ausfertigung" der Ermächtigung des Justizministers in Berlin vom 03. 05.1920 vor, wonach die Familie nur noch den Namen "Kranenberg" führen kann.



Haus Kranenberg 1933. Frau Elisabeth Kranenberg bei der Arbeit.

Elisabeth Kranenberg bei der Arbeit. Hof Kranenberg 1933



Auf dem Posenberg liegt der Hof Kranenberg im Gysenberger Wald.
"In der Falsche" und da, wo im Gysenberg die Spielwiese ist, und auch hinter dem Haus Kranenberg, Richtung Spielwiese, waren die Äcker und Weiden vom Bauer Georg Drenhaus genannt Kranenberg.



Haus Kranenberg um 1929

Herne Sodingen Gysenberg
Haus Kranenberg
Postkarte Nr. 7269 Verlag W. Flunkert, Herne Sodingen Kirch Straße 16
Handbeschrieben an Frl. Otty Kranenberg.
Freigemacht mit einer "Reichspräsident Paul von Hindenburg" Briefmarke
1929 "Deutsches Reich" (6 Reichspfennig)




Haus Kranenberg um 1950

Haus Kranenberg um 1950



Haus Kranenberg um 1960

Haus Kranenberg um 1960



Im Gartencafe Haus Kranenberg gab es von Agnes und Ottilie Kranenberg beste hausgemachte Apfel- und andere Obstkuchen, Hörnchen, Bauernstuten, Rosinenschnitten und anderes mehr. Alles im eigenen Holzbackofen im Keller von Haus Kranenberg gebacken.



Agnes und Ottilie Kranenberg um 1972


Frau Ottilie Kranenberg und Frau Agnes Kranenberg





Haus Kranenberg 1979 in Herne Sodingen im Gysenberg.

Haus Kranenberg um 1979



WAZ, Ausg. Herne, Nr. 161 v. 14. 07. 1979

Waldgrundstück verkauft

Das Fachwerkhaus der Geschwister Kranenberg und dazugehörige rund 5000 Quadratmeter Grund mitten im Gysenberg-Wald sind in den Besitz eines leitenden Angestellten der größten Wanne-Eickeler Baufirma übergangen. Auf diesem wohl schönsten Grundstück in Herne servierten die Kranenberg-Schwestern noch vor zwei Jahren den Gysenberg-Besuchern Kaffee und Kuchen. Inzwischen sind Arbeiter damit beschäftigt, das Gelände einzuzäunen. Die Stadt Herne soll auf ein Vorkaufsrecht verzichtet haben.


Josefa Deiters, geborene Kranenberg um 1979

Josephine (Josepha, Josefine) Deiters, geborene Kranenberg, wohnhaft 1972 in Würzburg bei ihrer Tochter Margarethe. Verstorben 27. 02. 1996. Beerdigt auf dem Friedhof in Herne Börnig Sodingen.
Frau Deiters, ich danke ihnen für ihre Güte und ihr Wohlwollen.
Pater Barnabas Stephan.

Ottilie und Agnes Kranenberg um 1975

v. r. n. l. Frau Ottilie Kranenberg und Frau Agnes Kranenberg, die inzwischen verstorbenen Inhaberinnen vom Cafe Kranenberg aus dem Gysenberg in Herne Sodingen.



Blick auf Sodingen vom Gysenberg her um 1900

Blick auf Sodingen i. W. vom Gysenberg her.
Verlag P. Stracke, Sodingen Nr. 5716
um 1900



Damalige Nachbarn
der Familie Kranenberg



Felix Galland, Landwirt und Rentmeister, geboren am 28. 01. 1891, gestorben 30. 07. 1914, war verheiratet mit Josefine Galland, geborene Bergmann, geboren am 19. 06. 1854 zu Gysenberg. Vermählung am 23. 10. 1877. Verstorben am 30. 08. 1934.


Theodor Wittenberg, Bauer, geboren am 10. 10.1868 zu Gysenberg, gestorben am 11. 09. 1942, war verheiratet seit 22. 11. 1904 mit Karoline Wittenberg, geborene Zumloh, geboren am 16. 05. 1874 zu Ahlen in Westfalen, gestorben am 06. 03. 1953 zu Herne-Giesenberg. Familie Theodor Wittenberg hatte 5 Kinder.



Herne Sodingen vom Gysenberg her um 1950.

Blick vom Gysenberg um 1955 auf den Ort Sodingen (Herne Sodingen).
Im Hintergrund die Zeche Mont Cenis.
Rechts im Bild die Kirche St. Peter und Paul in Herne Börnig Sodingen.
Wo 1955 die Bauern eggten und plügten ist heute der Revierpark Gysenberg.


Zur Geschichte vom Gysenberg

1217 wird Rötger vom Giesenberge in einer Urkunde erwähnt.
1392 ist Gysenberge in dem Kerspel von Herne genannt.
1725 geht der Besitz des Gysenberges an den Grafen von Westerholt über.
1808 gehörte die Bauernschaft Gysenberg zur Mairie Castrop und danach zur
Bürgermeisterei Castrop im Kreis/Landkreis Dortmund.

Bis zum Jahre 1844 bildete Giesenberg eine selbständige politische Gemeinde; dann wurde sie mit Sodingen zur Gemeinde Giesenberg-Sodingen zusammen gefasst, die am 13. 05. 1913 in Sodingen umbenannt wurde. In ihr wohnten 1818 in den 11 Häusern 57 Personen. Hinzu kamen 20 Personen, die auf dem Rittergut lebten. 1849 wurden die inzwischen 16 Häuser von 123 Personen bewohnt; 1858 wohnten in Giesenberg-Sodingen 223 Menschen.

Ab 1844 war die Gemeinde Giesenberg-Sodingen zusammen mit Börnig und Holthausen Landgemeinde im Amt Castrop. Zum 01. 04. 1902 wurde das Amt Castrop aufgelöst und die drei Gemeinden bildeten das Amt Sodingen, das zum 01. 04. 1928 in die kreisfreie Stadt Herne aufging.

1927 am 26. 09. hat die Stadt Herne den 103 Hektar großen Stadtwald Gysenberg von dem Grafen Egon Franz von und zu Westerholt erworben. Am 09. 04. 1934 wurde ein Tierpark eingeweiht und am 04. 06. 1970 der Revierpark Gysenberg, der erste Freizeitpark im Ruhrgebiet eröffnet.



Das Josefskrankenhaus, die Pfarrkirche St. Peter und Paul.
Im Vordergrund der Börniger Friedhof in Herne-Börnig-Sodingen.

Das Josefskrankenhaus und die Pfarrkirche St. Peter und Paul.
Im Vordergrund der Börniger Friedhof in Herne-Börnig-Sodingen.
Ich denke gerne an meine Heimat Herne Sodingen und den schönen Gysenberg.
Pater Barnabas Stephan (Hans Ludwig Stephan).




Zum Bomben Jupp!

Quelle: Fotos und Daten, Archiv Pater Barnabas Stephan, Würzburg