Familie Georg Kranenberg
aus Herne Sodingen
Giesenberg Straße
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(ehemals Fam. "Drenhaus genannt Kranenberg")
bekannt als Haus Kranenberg im Gysenberg
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Ein Zeitungsartikel des Herner
Anzeigers vom 27.04.1935 berichtet über:
"Hernes Veranlagung zur Türkensteuer
1542".
Danach ist "Weßell Kranenberg
" mit 2 g (Goldgulden - damals viel Geld) vermerkt und
mit dem Zusatz "1675 ist Kranenberg unter Holthausen
erwähnt"
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Abschrift aus dem
Hausstandsbuch
des
Landwirths Georg Heinrich Drenhaus
genannt Kranenberg zu Giesenberg-Sodingen
Heiraths - Bescheinigung
Es wird hierdurch
amtlich bescheinigt, daß am 25ten November 1884 (Urkunde
No. 140) der gesetzliche Abschluß der Ehe zwischen
dem
Landwirth Georg Heinrich
Drenhaus genannt Kranenberg, geboren zu Giesenberg-Sodingen
am 4ten April 1844, katholischer Religion, Sohn des Landwirthes
Theodor Drenhaus genannt Kranenberg und der Elisabeth, geb.
Leiterholt, ersterer verstorben, letztere wohnhaft zu Giesenberg-Sodingen,
und
der geschäftslosen
Catharina Elisabeth Wittenberg, geboren zu Giesenberg-Sodingen
am 15ten Juli 1861, katholischer Religion, Tochter des Schusters
Joseph Wittenberg und der Lisette, geb. Krämer, ersterer
verstorben und letztere wohnhaft zu Giesenberg-Sodingen, hier
erfolgt ist.
Castrop, den 25ten November
1884
Der Standesbeamte
In Vertretung
Unterschrift
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Weitere Eintragung:
Am 31. Juli 1940 starb zu Herne die Landwirtin Wittwe Katharina
Elisabeth Kranenberg geborene Wittenberg, Kath., 79 Jahre alt.
Sterbebuch No. 712
Herne, den 1. August
1940
Der Standesbeamte
I.V.
Unterschrift
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Kinder der Familie Georg Heinrich Kranenberg
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Vornamen
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Geburtstag
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Gestorben
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Heinrich Georg Kranenberg
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16. 07. 1885 V. 1 1/2 Uhr |
28. 07. 1885 |
Wilhelm
Kranenberg |
16.
07.
1885 V. 2 1/2 Uhr |
16. 07. 1885 V. 9 1/2 Uhr |
Elisabeth
Kranenberg (verehel. Lindenbaum) |
21. 05. 1886
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?
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Agnete
Kranenberg |
17. 12. 1887
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10. 07. 1892
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Fritz Kranenberg |
13. 12. 1889
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05. 07. 1915 |
Maria Hedwig
Kranenberg |
31. 03. 1891
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28. 03. 1931
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Max
Moritz Kranenberg |
05. 09. 1893
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?
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Heinrich Joseph
Kranenberg |
10. 09. 1895
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?
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Anna Ottilie
Kranenberg |
30. 07. 1897
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24. 10. 1977
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Josephine
Kranenberg
(verehel. Deiters)
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11. 09. 1898
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27. 02.1996
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Johanna
Kranenberg |
09. 07. 1900
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09. 06. 1933
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Paul
Kranenberg |
12. 04. 1902
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13. 01. 1903
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Anna Paula
Kranenberg |
12. 04. 1902
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05. 04 1903
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Karoline Agnes
Kranenberg
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27. 11. 1904
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20. 04. 1980
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Fritz Kranenberg
, geboren am 13. 12. 1889 zu Gysenberg. Seit Januar 1915 kämpfte
er in Galizien, bis ihn am 05. 07. 1915 bei einem Sturmangriff
auf das Dorf Idalin eine Kugel tödlich traf. Fritz Kranenberg,
Ersatz-Reservist im Res.-Infanterie-Regt. 219, 8. Komp. starb im
Alter von 26 Jahren auf dem westlichen Kriegsschauplatz.
Er war die Hoffnung seiner Mutter, denn
er sollte den Hof Kranenberg übernehmen und führen.
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Interessant
ist vielleicht die Urkunde vom 11. 05. 1852, wonach der Rentmeister
Galland namens des Grafen Westerholt gegenüber Theodor
Wilhelm Drenhaus genannt Kranenberg auf die "gutsherrlichen Rechte"
bei Zahlung einer Ablösung von 340 Thalern verzichtet.
Zuvor bestand als Verpflichtung jährlich die Lieferung
von 1 Schwein und 6 Hühnern, der Zahlung eines "Wiesengeldes"
von 13 Groschen und 10 Pfg, sowie einem wöchentlichen Handdienst
auf eigene Kost.
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Eine Zeichnung
des Zimmermanns Bönnemann beinhaltet einen Wohnungsanbau
für den Kötter Drenhaus genannt Kranenberg zu Giesenberg,
sie trägt zwar kein Fertigungsdatum, hat aber auf der
Rückseite die Genehmigung des Amtes Castrop vom 10.
04. 1867 nebst Auflagen.
Aus der Zeichnung kann man darauf schließen,
dass der uns allen bekannte Fachwerkteil erst zu der Zeit
gebaut worden ist, während zuvor nur der im 2. Weltkrieg
zerstörte Trakt mit den Stallungen und einer Deele bestand.
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Es muss wohl zu der Zeit
ein Wohnen nur auf dem Speicher oder aber in dem kleinen Häuschen
möglich gewesen sein.
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Es liegt auch
die "1. Ausfertigung" der Ermächtigung des Justizministers
in Berlin vom 03. 05.1920 vor, wonach die Familie nur noch den
Namen "Kranenberg" führen kann.
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Elisabeth Kranenberg bei der
Arbeit. Hof Kranenberg 1933
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Auf dem Posenberg
liegt der Hof Kranenberg im Gysenberger Wald.
"In der Falsche"
und da, wo im Gysenberg die Spielwiese ist, und auch hinter
dem Haus Kranenberg, Richtung Spielwiese, waren die Äcker
und Weiden vom Bauer Georg Drenhaus genannt Kranenberg.
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Herne Sodingen Gysenberg
Haus Kranenberg
Postkarte Nr. 7269 Verlag
W. Flunkert, Herne Sodingen Kirch Straße 16
Handbeschrieben
an Frl. Otty Kranenberg.
Freigemacht mit einer
"Reichspräsident Paul von Hindenburg" Briefmarke
1929 "Deutsches Reich" (6 Reichspfennig)
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Haus Kranenberg um 1950
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Haus Kranenberg um 1960
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Im Gartencafe
Haus Kranenberg gab es von Agnes und Ottilie Kranenberg beste hausgemachte
Apfel- und andere Obstkuchen, Hörnchen, Bauernstuten,
Rosinenschnitten und anderes mehr. Alles im eigenen Holzbackofen
im Keller von Haus Kranenberg gebacken.
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Frau Ottilie Kranenberg und Frau Agnes Kranenberg
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Haus Kranenberg um 1979
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WAZ, Ausg.
Herne, Nr. 161 v. 14. 07. 1979
Waldgrundstück
verkauft
Das Fachwerkhaus der Geschwister
Kranenberg und dazugehörige rund 5000 Quadratmeter Grund
mitten im Gysenberg-Wald sind in den Besitz eines leitenden
Angestellten der größten Wanne-Eickeler Baufirma
übergangen. Auf diesem wohl schönsten Grundstück
in Herne servierten die Kranenberg-Schwestern noch vor zwei Jahren
den Gysenberg-Besuchern Kaffee und Kuchen. Inzwischen sind Arbeiter
damit beschäftigt, das Gelände einzuzäunen. Die
Stadt Herne soll auf ein Vorkaufsrecht verzichtet haben. |
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Josephine
(Josepha, Josefine) Deiters, geborene Kranenberg,
wohnhaft 1972 in Würzburg bei ihrer Tochter Margarethe.
Verstorben 27. 02. 1996. Beerdigt auf dem Friedhof
in Herne Börnig
Sodingen.
Frau Deiters, ich danke
ihnen für ihre Güte und ihr Wohlwollen.
Pater Barnabas Stephan.
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v. r. n. l. Frau Ottilie
Kranenberg und Frau Agnes Kranenberg, die inzwischen
verstorbenen Inhaberinnen vom Cafe Kranenberg aus dem
Gysenberg in Herne Sodingen.
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Blick auf Sodingen i. W. vom Gysenberg
her.
Verlag P. Stracke, Sodingen
Nr. 5716
um 1900
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Damalige Nachbarn
der Familie Kranenberg
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Felix Galland,
Landwirt und Rentmeister, geboren am 28. 01. 1891, gestorben
30. 07. 1914, war verheiratet mit Josefine Galland, geborene
Bergmann, geboren am 19. 06. 1854 zu Gysenberg. Vermählung
am 23. 10. 1877. Verstorben am 30. 08. 1934.
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Theodor Wittenberg, Bauer,
geboren am 10. 10.1868 zu Gysenberg, gestorben am 11.
09. 1942, war verheiratet seit 22. 11. 1904 mit Karoline
Wittenberg, geborene Zumloh, geboren am 16. 05. 1874
zu Ahlen in Westfalen, gestorben am 06. 03. 1953 zu Herne-Giesenberg.
Familie Theodor Wittenberg hatte
5 Kinder.
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Blick vom Gysenberg um 1955
auf den Ort Sodingen (Herne Sodingen).
Im Hintergrund
die Zeche Mont Cenis.
Rechts im Bild
die Kirche St. Peter und Paul in Herne Börnig Sodingen.
Wo 1955 die Bauern eggten und plügten ist heute
der Revierpark Gysenberg.
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Zur
Geschichte vom Gysenberg
1217
wird Rötger vom Giesenberge in einer
Urkunde erwähnt.
1392
ist Gysenberge in dem Kerspel von Herne genannt.
1725
geht der Besitz des Gysenberges an den Grafen von
Westerholt über.
1808
gehörte
die Bauernschaft Gysenberg zur Mairie Castrop und
danach zur
Bürgermeisterei
Castrop im Kreis/Landkreis Dortmund.
Bis
zum Jahre 1844 bildete Giesenberg eine
selbständige politische Gemeinde; dann
wurde sie mit Sodingen zur Gemeinde Giesenberg-Sodingen
zusammen gefasst, die am 13. 05. 1913 in Sodingen umbenannt
wurde. In ihr wohnten 1818 in den 11 Häusern
57 Personen. Hinzu kamen 20 Personen, die auf dem Rittergut
lebten. 1849 wurden die inzwischen 16 Häuser von 123 Personen
bewohnt; 1858 wohnten in Giesenberg-Sodingen 223 Menschen.
Ab
1844 war die Gemeinde Giesenberg-Sodingen zusammen mit Börnig und Holthausen
Landgemeinde im Amt Castrop. Zum 01. 04. 1902
wurde das Amt Castrop aufgelöst und die
drei Gemeinden bildeten das Amt Sodingen, das zum 01. 04.
1928 in die kreisfreie Stadt Herne aufging.
1927
am 26. 09. hat die Stadt Herne den 103
Hektar großen Stadtwald Gysenberg von dem
Grafen Egon Franz von und zu Westerholt erworben. Am 09. 04. 1934
wurde ein Tierpark eingeweiht und am 04. 06. 1970 der Revierpark
Gysenberg, der erste Freizeitpark
im Ruhrgebiet
eröffnet.
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Das Josefskrankenhaus und die Pfarrkirche
St. Peter und Paul.
Im Vordergrund der Börniger
Friedhof in Herne-Börnig-Sodingen.
Ich denke gerne an meine
Heimat Herne Sodingen und den schönen Gysenberg.
Pater Barnabas Stephan (Hans
Ludwig Stephan).
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Zum Bomben
Jupp!
Quelle: Fotos und Daten,
Archiv Pater Barnabas Stephan, Würzburg
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