Paderborn (pdp).
In den frühen Morgenstunden des 25. Juli 2002 erlitt Erzbischof
Johannes Joachim Kardinal Degenhardt im Alter von 76 Jahren einen Herztod.
Die Beisetzung des Kardinals findet am Samstag, den 3. August 2002,
um 10.00 Uhr im Hohen Dom zu Paderborn statt.
Lebenslauf
Kardinal Degenhardt wurde am 31. Januar 1926 in Schwelm geboren.
Er wuchs in Hagen auf.
Dort besuchte er das Albrecht-Dürer-Gymnasium in Hagen. Nach
der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft (Juli 1946) ging er wieder
zur Schule und legte im Oktober 1946 seine Abiturprüfungen ab. Im
Anschluss studierte er Philosophie und Theologie in Paderborn und München.
Die Priesterweihe erteilte ihm am 6. August 1952 Erzbischof Lorenz Jaeger
im Hohen Dom zu Paderborn. Zum Dr. theol. wurde er am 28. Januar 1964
in Würzburg bei Prof. Rudolf Schnackenburg promoviert.
Kardinal Degenhardt war zunächst fünf Jahre lang Vikar
in Brackwede. Ab 1957 betreute er die Gemeinde als Pfarradministrator,
ab 1958 als Pfarrverweser, bis ihn der Erzbischof am 1. Oktober 1959 zum
Präfekten des Erzbischöflichen Collegium Leoninum in Paderborn
ernannte. In dieser Zeit bereitete er sich auf seine Promotion vor. Ab
Februar 1964 mit der Verwaltung der Stelle eines Wissenschaftlichen Assistenten
an der Ruhr-Universität in Bochum beauftragt, wurde er wenige Monate
später dort Wissenschaftlicher Assistent.
Am 1. Oktober 1965 berief Erzbischof Lorenz Jaeger (1941-1973) Degenhardt
als Studentenpfarrer an die Pädagogische Hochschule Westfalen-Lippe/Abteilung
Paderborn. Seit Februar des gleichen Jahres war er bereits Diözesanbeauftragter
für das Katholische Bibelwerk. Mit der Unterteilung des großen
westlichen Bereichs der Erzdiözese Paderborn in sieben Seelsorgebezirke
wurde er zum Bezirksdekan des Seelsorgebezirks "Hochstift Paderborn"
gewählt.
Am 18. März 1968 ernannte Papst Paul VI. Degenhardt zum Weihbischof
in Paderborn. Bald nach seiner Bischofsweihe (Wahlspruch: "Surrexit Dominus
vere") berief ihn Erzbischof Jaeger in den Geistlichen Rat. Im April
1968 wurde er Mitglied des Metropolitankapitels der Paderborner Domkirche.
Seit 1. Oktober 1968 leitete er das Seelsorgeamt, nachdem er zuvor zum
Bischöflichen Vikar für die Seelsorge ernannt worden war.
Am 10. Mai 1972 spendete Herr Weihbischof Johannes Joachim Degenhardt
mir in meiner Heimatpfarrkirche St. Peter und Paul zu Herne - Börnig
das hl. Sakrament der Priesterweihe.
Dankbar denke
ich an Herrn Kardinal Johannes Joachim Degenhardt, an Herrn Pastor Theodor
Pott und Herrn Weihbischof Hans Leo Drewes, der mich als Seelsorger auf
dem Weg zum Priestertum begleitet hat.
P. Barnabas Stephan CMM
aus Herne-Sodingen
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Nach dem Rücktritt
von Kardinal Jaeger wählte das Kapitel am 3. Juli 1973 Weihbischof
Degenhardt zum Kapitularvikar des Erzbistums. Im April 1974 ernannte
ihn Papst Paul VI. zum Erzbischof von Paderborn.
Als das Erzbistum 1999 an seine Anfänge vor 1200 Jahren erinnert,
kann Erzbischof Degenhardt auf ein 25 jähriges Dienstjubiläum
als Erzbischof zurückblicken. Am 28. Januar 2001 berief ihn Papst
Johannes Paul II. zum Kardinal der Römischen Kirche.
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