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Kilian Valentin Knoerl, Ordensbruder, Missionar, gelernter Landwirt, wirkte viele Jahre im südlichen Afrika, bis ihn die tödliche Kugel eines Terroristen auf der Empandeni-Mission im heutigen Simbabwe traf. |
Ein passionierter Landwirt und Viehdoktor Am 19. Februar 1930 erblickte Valentin Johann Knoerl in Heroldsberg bei Waischenfeld in der Fränkischen Schweiz das Licht der Welt. Mit 17 Jahren meldete er sich bei den Mariannhiller Missionaren und hieß fortan Bruder Kilian. Mit 30 wurde er nach Rhodesien/Simbabwe entsandt. Dort wirkte er auf verschiedenen Stationen - vorwiegend in der Landwirtschaft. Schon bald sprach sich sein Talent im Umgang mit Haustieren herum. Die Schwarzen nannten ihn mit Recht einen "Viehdoktor" - denn von Kühen und Kälbern verstand er wirklich etwas! Seinen einheimischen Mitarbeitern ging er stets mit gutem Beispiel voran. Er verlangte nichts, was er nicht selbst zu tun bereit gewesen wäre. Zur Zeit der bürgerkriegsähnlichen Unruhen zeigte er viel Mut - auch und gerade in seinem Einsatz für die Schwarzen. Die Kraft dazu holte er sich in der täglichen Messe, im Gebet und in der Meditation. Bruder Kilians Alltag war abwechslungsreich und vielseitig - und nicht ungefährlich. Terroristen und Räuberbanden durchkämmten das Land. Die meist einsamen Missionsstationen waren häufiges Ziel ihrer Anschläge. So erneut am 19. April 1988. Abends - es war schon dunkel - schlichen mehrere schwarze Banditen über das Gelände der weiten Empandeni-Mission, drangen in das Haus der Mariannhiller ein, ließen die Autos - bis auf einen Fluchtwagen - in Brand stecken und die Patres und Brüder fesseln. Dann sollte einer von ihnen, ein afrikanischer Priester, die weißen Missionare mit einer Axt erschlagen. Er weigerte sich und konnte in einem unbewachten Moment entkommen. Daraufhin griff der Anführer selbst zur Axt und schlug vehement auf Pater Johannes Banning ein. Bruder Kilian, der es schaffte, seine Fesseln abzustreifen, sprang seinem Mitbruder zu Hilfe. Dabei kam es zum Zweikampf mit dem Täter. Schier gleichzeitig traf ihn die Kugel eines zweiten Banditen - tödlich. Bruder Kilian hatte sein eigenes Leben riskiert, um das Leben anderer zu retten - und war so selbst zum Opfer geworden. Father Pius Ncube, heute Erzbischof von Bulawayo, schrieb damals: "Du bist ein Held! Du hast eingegriffen, um Leben zu retten. Du lebst fort als strahlender Stern. Möge dein Opfer Frieden bringen für Simbabwe. Möge dein Blut fruchtbar werden für den Baum der Einheit; möge es zum Samen werden für mehr Christen und für weitere Berufe!" Adalbert Ludwig Balling CMM |