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Chefarzt Dr. med.
August Stich
Würzburg, Missio Klinik
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Dr. August Stich, Chefarzt der
Tropenmedizin
Ab 01. 08. 2004 übernimmt Herr Dr. August Stich in der
Nachfolge von Herrn Professor Klaus Fleischer, die
Tropenmedizinische Abteilung der Missionsärztlichen Klinik in
Würzburg.
Schon während seines Medizinstudiums kam Dr. Stich mit der
Missionsärztlichen Klinik in Kontakt, damals noch als
Krankenpflegepraktikant. Später war er Assistenzarzt auf der
Gynäkologischen und der Inneren Abteilung. Nach seiner
Facharztprüfung in Allgemeinmedizin ging er für zwei Jahre
nach England, um an der dortigen London School of Hygiene and Tropical
Medicine Tropenmedizin zu erlernen. Es folgten zahlreiche Einsätze
in Entwicklungsländern, so in Zimbabwe, Somalia, Kambodscha und
einigen anderen, wo er in Missionshospitälern und in
Gesundheitsprogrammen arbeitete. In der Missionsärztlichen Klinik
konnte Dr. Stich 1999 seine Ausbildung zum Facharzt für
Innere Medizin abschließen. Danach war er zwei Jahre in der
Abteilung für Parasitologie im Universitätsklinikum
Heidelberg beschäftigt. Seit 2001 ist er in Würzburg
tätig,
und zwar in der Arbeitsgruppe Tropenmedizin des Missionsärztlichen
Instituts Würzburg. Hier konnte er in den letzten Jahren vermehrt
Lehr- und Forschungsaufgaben übernehmen.
"Tropenmedizin" so Dr. Stich, "bedeutet nicht nur, Touristen zu impfen
oder Tropenrückkehrer mit exotischen Infektionskrankheiten zu
behandeln. Tropenmedizin bedeutet auch "Medizin in den Tropen", d.h.
der Aufbau und Unterhalt einer Gesundheitsversorgung in Ländern
der Armut. Auf diesem Gebiet habe ich in zahlreichen Ländern
Afrikas und Asiens eigene Erfahrungen sammeln können. Am meisten
beeindruckt hat mich, dass es auch möglich ist, mit einfachen
Mitteln
eine hervorragende Medizin zu betreiben, vorausgesetzt man verfügt
über das notwendige Wissen und die entsprechende Sorgfalt. Ein
Teil des Aufwandes, den wir im hiesigen Gesundheitssystem betreiben,
ist für eine optimale Versorgung von Patienten nicht nötig
und im Grunde auch zu teuer. Dass wir auch mit bescheideneren Mitteln
eine exzellente Medizin betreiben können, ist eine beeindruckende
und für mich sehr wichtige Erfahrung gewesen.
Professor Fleischer ist ein hervorragender tropenmedizinischer
Lehrmeister, der tropenmedizinische Fachkenntnis mit Empathie, d.h. mit
Zuwendung zum Patienten verbindet. Ihm gelang es, der Abteilung ein
Ansehen zu verleihen, das weit über die Grenzen Würzburgs und
Frankens hinausgeht. Allein diesen Stand zu halten, ist schon eine
große Herausforderung. Doch hier kann ich auf die
Kontinuität im Team und eine breite Unterstützung von vielen
Seiten zählen. Eine weitere große Herausforderung der
Zukunft wird sein, die Abteilung auf die zunehmenden ökonomischen
Zwänge im Gesundheitssystem einzustellen, ohne ihre besonderen
Werte aufzugeben. Außerdem ist es mein Ziel, die Abteilung in
Forschung und Lehre noch weiter an die medizinische Fakultät der
Universität anzubinden.
Die Tropenmedizinische Abteilung der Missionsärztlichen Klinik ist
die entscheidende Schnittstelle zu den Arbeitsgruppen des
Missionsärztlichen Instituts. Wir leisten lokal und im kleinen,
was die Arbeitsgruppen global und systematisch bearbeiten. Ich sehe
fast unendlich viele Möglichkeiten einer engen Kooperation, so
dass es im Einzelnen vielleicht sogar in Zukunft schwierig sein mag,
zwischen Instituts- und Klinikangelegenheiten eine scharfe Grenze zu
ziehen. Wir sollen uns alle leiten lassen von unserem Auftrag, die
Gesundheitsversorgung von Menschen in der Einen Welt zu fördern."
Dr. Stich hat eine Reihe von Wünschen und ist auch bereit,
hart für deren Erfüllung zu arbeiten. Zuallererst möchte
er die hohe fachliche Qualität der Tropenmedizinischen Abteilung
erhalten. Dazu wünscht er sich die Unterstützung aller
Entscheidungsträger im Missionsärztlichen Institut und der
Missionsärztlichen Klinik. Er wünscht sich auch ein gutes
Klima innerhalb des gesamten tropenmedizinischen Teams, denn Erfolg ist
nie die Leistung eines Einzelnen, sondern immer die der gesamten Gruppe.
"Ich wünsche mir, dass die Ziele, die uns treiben, nämlich
eine gute Medizin für alle Menschen auf dieser Welt anzubieten,
von allen verstanden und mitgetragen werden. Mir selbst ganz
persönlich wünsche ich natürlich, dass meine eigene
Familie, meine Frau und meine drei Kinder bei meiner Arbeit nicht zu
kurz kommen und ich für alle ein guter Chef in der
Tropenmedizinischen Abteilung werde."
Barnabas Stephan
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